Intensivpflege-WG: Ein Zuhause mit Rundum-Versorgung und Gemeinschaft
Schwerstpflegebedürftige Patient*innen benötigen eine besonders fachkundige und intensive Versorgung – rund um die Uhr. Doch nicht immer ist es möglich, dies in den eigenen vier Wänden zu gewährleisten. Intensivpflege-WGs sind eine Alternative. Wir erklären, wie das Konzept funktioniert.
Inhalt:
Was ist eine Intensivpflege-WG?
In einer Intensivpflege-WG leben intensivpflegebedürftige, beatmete und nicht beatmete Menschen, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation engmaschig versorgt werden müssen. Diese Wohnform ermöglicht es Patient*innen, in einer Gemeinschaft zu leben und dabei von qualifizierten Intensivpflege-Fachkräften rund um die Uhr betreut zu werden. Ziel ist es, Patient*innen und ihren Angehörigen eine Pflege in einer Wohnatmosphäre wie zu Hause zu ermöglichen – vor allem dann, wenn eine Betreuung im eigenen zu Hause nicht möglich ist.
Häufig haben Bewohner*innen einer Intensiv-WG ein ähnliches Krankheitsbild.
Typische Krankheitsbilder sind:
- chronisch-obstruktive Lungenerkrankung
- respiratorische Insuffizienz
- hohe Querschnittslähmung
- Wachkoma
- Versorgung nach Schädel-Hirn-Traumata
- neuromuskuläre Erkrankungen (zum Beispiel ALS)
Wann spricht man von einer Beatmungs-WG?
In einer Beatmungs-WG werden beatmete oder trachealkanülierte Patient*innen betreut. Die Beatmungspflege in dieser WG erfolgt durch hochqualifiziertes Fachpersonal, das die WG-Beatmungspatient*innen jederzeit mit verschiedenen Beatmungsformen unterstützt. Dazu zählen unter anderem:
✓ Maskenbeatmung
✓ Beatmungsmaschinen
✓ tracheale Beatmung
Eine Betreuung in einer Beatmungs-WG kann beispielsweise bei einer schweren chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung oder einer respiratorischen Insuffizienz erforderlich sein.
Welche Vorteile bietet eine Intensivpflege-WG den Patient*innen?
In einer Intensivpflege-WG gehen eine hohe Versorgungsqualität sowie eine bestmögliche soziale Teilhabe Hand in Hand. Die notwendigen therapeutischen Maßnahmen finden in einer familiären und häuslichen Atmosphäre statt. Dank eines großzügig bemessenen Personalschlüssels von 1:3 hat das Pflegepersonal ausreichend Zeit für die professionelle Versorgung. Durch diese individuelle und damit sehr persönliche Betreuung entsteht ein starker Bezug zwischen Pflegefachkraft und Bewohner*in, was das Wohlbefinden der Patient*innen steigert und ihre Regeneration unterstützt.
Im Mittelpunkt steht jedoch die Förderung von Selbstständigkeit und Eigenverantwortung mit dem Ziel, Bewohner*innen ein Höchstmaß an Privatsphäre und Lebensqualität zu bieten. Dies geschieht zum einen durch die soziale Interaktion mit dem Pflegepersonal und anderen Patient*innen in den Gemeinschaftsbereichen, zum anderen durch kollektive Programmpunkte im Tagesablauf (Bastelangebote, Musikeinheiten, gemeinsames Kochen).
Das sind die Vorteile einer Intensivpflege-WG:
✓ Hohe Lebensqualität in einer vertrauten, wohnlichen Umgebung
✓ Soziale Interaktion durch das gemeinschaftliche Wohnen
✓ Individuelle Pflege durch hochqualifizierte Pflegekräfte
✓ Kontinuität und Stabilität aufgrund der Betreuung durch festes Pflegepersonal
✓ Persönlicher Wohnraum, der mit eigenen Möbeln und persönlichen Gegenständen gestaltet werden kann
Lese-Tipp: Pflege mit Herz – Das Berufsbild der Intensivpflege-Fachkraft
Wie läuft der Alltag in einer Intensivpflege-WG ab?
Der genaue Ablauf unterscheidet sich je nach Anbieter:innen der Pflege-WGs. In den Intensivpflege-WGs von IC Home 24 by VitalAire wird so viel wie möglich gemeinsam gestaltet. Am Vormittag erstellt das Pflegepersonal zunächst einen strukturierten Tagesplan, der sich nach den jeweiligen Therapien der Bewohner*innen richtet. Anschließend kümmern sich die Pflegekräfte um die morgendlichen Pflegeroutinen.
Nach dem Frühstück stehen dann verschiedene Therapien auf dem Programm. Mittags werden die Bewohner*innen – sofern möglich – mobilisiert und essen in großer Runde zusammen. Auch die Nachmittage werden meist gemeinsam verbracht. Mal bei einem Spaziergang an der frischen Luft, mal bei einem Ausflug in den Zoo. Besuche von Angehörigen sind ebenfalls fester Bestandteil des Alltags einer Wohngemeinschaft für Intensivpatient*innen.
Der Abend wird mit einer Spiele-Runde wie zum Beispiel „Mensch ärgere dich nicht“ eingeläutet. Ebenso finden gemeinschaftliche Aktivitäten mit Angehörigen statt. Zum Beispiel in Form von Grillfesten oder Kochabenden. Nach Abschluss der abendlichen Pflegeroutinen sowie der Medikamentengabe beginnt die Nachtruhe.
Spannende Einblicke: Kerstin und Sebastian berichten über ihren Alltag in der Intensivpflege-WG.
Wie ist die Aufnahme in eine Intensivpflege-WG geregelt?
Die ambulante Intensivpflege in einer Wohngemeinschaft erfordert eine ärztliche Verordnung. Diese wird üblicherweise noch von der Klinik im Rahmen des Entlassungsmanagements ausgestellt. Sie gilt jedoch nur für eine Woche, eine Folgeverordnung kann nur durch qualifizierte Ärzt*innen erstellt werden.
Dafür müssen Patient*innen einen besonders hohen Bedarf an medizinischer Behandlungspflege haben. Beispielsweise aufgrund einer notwendigen dauerhaften Beatmung oder einer permanent erforderlichen Überwachung der Vitalwerte.
Ein Beispiel: Ein Patient liegt nach einem Unfall im Wachkoma. Er muss aufgrund seines Gesundheitszustandes nicht mehr zwingend im Krankenhaus behandelt werden, benötigt jedoch weiterhin eine intensivmedizinische Versorgung.
Wie bekommt man einen Platz in einer Intensivpflege-WG?
Im Laufe eines Klinikaufenthaltes erkennen die behandelnden Ärzt*innen, ob eine langfristige Intensivpflege erforderlich ist. Ist dies der Fall, wird der Sozialdienst eingeschaltet. Dieser informiert die Angehörigen über Intensivpflege-WGs in der Nähe sowie deren Leistungsspektrum.
Stehen freie Plätze zur Verfügung, kann die Intensivpflege Wohngemeinschaft zunächst besichtigt werden. Dabei lernen Angehörige die Räumlichkeiten sowie das Pflegepersonal kennen. Im Rahmen der Besichtigung können auch Fragen rund um Versorgung und Betreuung gestellt werden.
Haben sich Angehörige für eine Intensiv-WG entschieden, wird gemeinsam mit dem Pflegedienst der Vertrag zusammengestellt. Dieser regelt unter anderem, welche Leistungen in der Intensivpflege-WG erbracht werden sollen und wie hoch der zu zahlende Eigenanteil ist. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wird die pflegebedürftige Person in die Intensivpflege-WG verlegt.
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Unsere Leistungen und WGs von IC Home 24 by VitalAire
Unsere Leistungen beginnen bereits bei der Entlassung aus dem Krankenhaus. Wir sorgen für eine professionelle Überleitung in die Intensivpflege-WG und unterstützen Angehörige bei der Klärung und Beantragung der Kostenübernahme.
Sobald unsere Bewohner*innen ihr neues Zuhause bezogen haben, erstellen wir ein individuelles Pflegekonzept, das optimal auf den Grad der Pflegebedürftigkeit sowie die persönlichen Ansprüche und Bedürfnisse abgestimmt ist. Unser Netzwerk aus Haus- und Fachärzt*innen, Therapeut*innen und Fachkliniken gewährleistet eine hohe pflegerische und medizinische Versorgung – rund um die Uhr.
Darüber hinaus bieten wir unseren Bewohner*innen ein erweitertes Therapieangebot an. Dieses besteht aus:
- Physiotherapie
- Ergotherapie
- Logopädie
- Atem-, Aroma-, Klang- Musik- und Hundetherapie
- Fußreflexzonen-Massagen
Die von uns betreuten Intensiv-WGs haben Platz für 6 bis 12 Bewohner*innen. Neben den Wohnräumen stehen den Bewohner*innen Gemeinschaftsbereiche zur Verfügung, die je nach persönlichen Präferenzen und Möglichkeiten genutzt werden können. Sie bieten vor allem Raum für soziale Interaktion mit anderen Bewohner*innen, dem Pflegepersonal und Angehörigen.
Hier finden Sie unsere für Intensivpflege-WGs
Individuelle Pflege in familiärer Atmosphäre
Bei IC Home 24 by VitalAire stehen die Patient*innen und ihre individuellen Bedürfnisse im Mittelpunkt. Und weil junge Patient*innen eine andere Betreuung und Ansprache benötigen als ältere Bewohner*innen, sind unsere Intensiv-WGs in Altersgruppen eingeteilt: WG für Erwachsene, junge Erwachsene und Kinder.
In Intensivpflege-WGs für Kinder bieten wir Patient*innen von 0-18 Jahren, die durch Unfälle, Krankheiten oder pränatale Probleme intensiv- oder beatmungspflichtig sind, ein zweites Zuhause. Sie werden nach einem ganzheitlichen Konzept pflegerisch und therapeutisch betreut sowie von Erzieher*innen pädagogisch gefördert.
Im Gespräch: Pflegedienstleiterin Jeannine erzählt, warum sich eine Intensivpflege-WG wie eine Familie anfühlt.
In Intensiv-WGs für junge Erwachsene führen Patient*innen von 18-35 Jahren ein selbstbestimmtes Leben. Im Fokus stehen die medizinische Versorgung sowie die persönliche Entwicklung durch eine bestmögliche Integration in den Tagesablauf.
Darüber hinaus führt IC Home 24, ein Tochterunternehmen von VitalAire Deutschland, zwei Kompetenz-Zentren mit ALS-Schwerpunkt. Eigene Apartments bieten unseren Bewohner*innen einen idealen Rückzugsort und ermöglichen gleichzeitig ein Leben in der Gemeinschaft.
Als Expert*innen der außerklinischen Intensivpflege betreuen wir über 170 intensivüberwachungs- und beatmungsbedürftige Patient*innen an 17 Standorten bundesweit.