Vom Trainee zum Geschäftsführer: Karriere machen ohne Arbeitgeberwechsel
Vom Medizinstudium zum Geschäftsführer mit nur 36 Jahren – Dr. Daniel Behr hat bei VitalAire einiges bewegt und dabei seinen ganz eigenen Stil gefunden. Er liebt klare Worte und schätzt ein Team, das Verantwortung übernimmt. Eine Karriere, die zeigt, wie vielseitig der Weg in der Gesundheitsbranche sein kann.
Daniel weiß meistens, was er will – oder auch, was er nicht will. Medizin fasziniert ihn, das Menschliche daran, die Wissenschaft. Vor allem aber wird er selten mit Doktor angesprochen – da legt er intern wenig Wert drauf. „Wir duzen uns ja auch alle.“
Doch schon während seines Medizinstudiums spürt er, dass ihm die reine Praxis nicht genügt. Als Arzt möchte er die Brücke zur Wirtschaft schlagen, um medizinische Entscheidungen auch mit wirtschaftlicher Weitsicht zu verstehen. So führt ihn sein Weg überraschend nicht in die Klinik, sondern zum Collège des Ingénieurs, einem MBA-Programm (Master of Business Administration), das jungen Studienabsolventen dabei hilft, im Management Fuß zu fassen. Inklusive Vermittlung zu Firmen, die gute Trainees gebrauchen können.
Daniels Weg zur VitalAire
So kommt Daniel mit VitalAire in Kontakt. Er googelt das Unternehmen und landet versehentlich bei einer Airline in Indien. Die Verwirrung löst sich schnell auf: VitalAire ist ein Gesundheitsunternehmen, und es winkt ein Angebot in Hamburg. Das ist der Startschuss.
Als Teilnehmer des MBA-Programms taucht Daniel in die Unternehmenskultur ein. Bei seinem ersten Meeting hält er sich zurück, wie er es aus der Klinik gewohnt ist. Doch als man ihn fragt, warum er nichts gesagt hat, wird ihm klar: „Hier wird jede Meinung gehört, und plötzlich war meine Stimme gefragt.“ Dieser Moment bringt ihn dazu, Verantwortung zu übernehmen – ein Impuls, der ihn prägt.
Nach der Trainee-Zeit folgt der Schritt in den Außendienst, ein Sprung ins kalte Wasser. Fremde Türen öffnen, Neues vorstellen – das ist keine Komfortzone. Doch seine Kollegen nehmen ihn mit, zeigen ihm, wie Außendienst funktioniert, und öffnen ihm die Augen für die Wünsche der Ärzte und Patienten, unseren Kunden. Für Daniel ist es eine völlig neue Berufsschule.
Vom Mitarbeiter zum Geschäftsführer
Der nächste Schritt kommt, als VitalAire eine eigenständige Business Unit für die Infusionstherapie bei pulmonaler Hypertonie gründet, die direkt dem Geschäftsführer der VitalAire unterstellt ist und Daniel als Leiter ins Gespräch kommt. Die Zeiten sind turbulent: Wettbewerber mit neuen Arzneimitteln drängen auf den Markt, und das Team selbst ist strategisch in zwei Lager gespalten. Als Daniel gebeten wird, die Leitung zu übernehmen, zögert er: „Ich hatte noch nie eine Person geführt – hier sollte ich gleich ein ganzes Team inklusive Führungskräften leiten.“ Doch der Gedanke, das Team zu vereinen und ihnen eine gemeinsame Richtung zu geben, lässt ihn die Herausforderung annehmen.
Heute, mit nur 36 Jahren, bleibt Daniel seiner Philosophie treu: Eine gemeinsame Vision ist das Rückgrat des Erfolgs. Als – mittlerweile – Geschäftsführer des Infusionsbereichs der VitalAire führt er nicht nur, sondern nimmt sein Team mit ins Boot. Entscheidungen treffen – ja, das gehört dazu, aber genauso, dem Team Sicherheit sowie Raum zur Gestaltung zu geben. „Als Arzt wollte ich immer eine sinnvolle Arbeit machen. Das ist heute nicht anders.“
Nach einem intensiven Arbeitstag setzt Daniel sich übrigens gern an die Pinne eines Segelbootes oder an den heimischen Spieltisch mit Freunden. Auch eine Prise Humor gehört immer dazu: Wenn er von seiner Jogginghose im Homeoffice erzählt, erklärt er schmunzelnd, dass es nicht um Dresscode geht – sondern darum, dass eine enge Jeans aus medizinischer Sicht der Durchblutung eher hinderlich ist.