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Respiratorische Insuffizienz

Bei einer respiratorischen Insuffizienz sinkt die Sauerstoffsättigung des Blutes auf gefährlich niedrige Werte, während der Kohlendioxidgehalt ansteigt.

In diesem Artikel beleuchten wir die verschiedenen Aspekte der respiratorischen Insuffizienz, einschließlich ihrer Symptome, Ursachen, Formen sowie die verfügbaren Therapien.

Eine junge Frau atmet in eine Atemmaske

Inhalt:

Was ist eine respiratorische Insuffizienz?

Eine respiratorische Insuffizienz ist ein Zustand, bei dem die Lunge nicht ausreichend in der Lage ist, den Körper mit Sauerstoff zu versorgen oder Kohlendioxid aus dem Blut zu entfernen. Diese Insuffizienz kann in zwei Hauptformen unterteilt werden:

  • Die partielle Insuffizienz, beispielsweise bei Lungenfibrose. Hierbei ist primär der Sauerstoffgehalt im arteriellen Blut zu niedrig, während das Kohlendioxid oft noch adäquat abgeatmet werden kann.
  • und die globale Insuffizienz, die häufig bei fortgeschrittenen neuromuskulären Erkrankungen wie Amyotropher Lateralsklerose (ALS) auftritt. Sowohl der Sauerstoffgehalt ist unzureichend als auch der Kohlendioxidgehalt im Blut zu hoch.

Akute und chronische respiratorische Insuffizienz

Hier spricht man entweder von einer chronischen oder einer akuten respiratorischen Insuffizienz.

Chronische respiratorische Insuffizienz

Die chronische respiratorische Insuffizienz entwickelt sich über Monate oder Jahre und ist häufig auf eine zugrundeliegende, langwierige Erkrankung zurückzuführen. Diese Erkrankung betrifft häufig Menschen, die rauchen oder früher geraucht haben und an einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leiden.  Andere Ursachen können Lungenfibrose, neuromuskuläre Erkrankungen wie ALS oder das Obesitas-Hypoventilationssyndrom sein.

Die Symptome sind oft subtiler und können umfassen:

  • Anhaltende Ermüdung
  • Atemnot
  • Verlangsamte kognitive Funktion
  • Morgenkopfschmerzen durch Hyperkapnie (erhöhter Kohlendioxidgehalt im Blut)
  • Schlafstörungen.

Akute respiratorische Insuffizienz

Im Gegensatz zur chronischen Form tritt die akute respiratorische Insuffizienz abrupt auf. Sie kann lebensbedrohlich sein, wenn sie nicht sofort behandelt wird. Ursachen hierfür können akute Lungenschädigungen, wie sie beispielsweise durch eine Aspiration, einen schweren Infekt oder ein Trauma verursacht werden, sein.

Bei akuter respiratorischer Insuffizienz können Patient*innen Schwierigkeiten mit der Atmung haben oder nicht mehr ausreichend auf eigenständige Atmung angewiesen sein und benötigt dann eine Form der unterstützenden oder vollständigen maschinellen Beatmung.

Symptome können beinhalten:

  • Atemnot (Dyspnoe)
  • Beschleunigte Atmung (Tachypnoe)
  • Blässe oder Zyanose (blaue Färbung von Haut und Schleimhäuten)
  • Unruhe oder Angstzustände
  • Schwitzen
  • Verwirrtheit oder Bewusstseinstrübung

Welche Ursachen für eine respiratorischen Insuffizienz gibt es?

Respiratorische Insuffizienz kann durch eine Vielzahl von zugrunde liegenden Krankheiten und Zuständen ausgelöst werden, die die normale Funktion der Lungen, der Atemmuskulatur oder des atemregulierenden Nervensystems stören. Im Wesentlichen lassen sich die Ursachen einer respiratorischen Insuffizienz in zwei Typen unterteilen:

Typ 1: Hypoxämische respiratorische Insuffizienz

Die hypoxämische respiratorische Insuffizienz, auch genannt respiratorische Partialinsuffizienz,  ist durch einen abnorm niedrigen Sauerstoffgehalt im arteriellen Blut definiert. Dies ist oft eine Folge von Erkrankungen, die den Gasaustausch zwischen den Lungenbläschen und dem Blut beeinträchtigen. Mögliche Ursachen sind:

  • Lungenembolie, bei der ein Blutgerinnsel den Blutfluss in die Lunge behindert
  • Lungenerkrankungen, die eine Störung des Gasaustausches verursachen, wie Pneumonie, das akute Atemnotsyndrom oder Lungenfibrose
  • die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
  • Akute Ereignisse wie schwere Asthmaanfälle oder Luftansammlungen in der Lunge
  • Herzkrankheiten, die zu einer Störung des Blutkreislaufes führen und damit sauerstoffarmes Blut direkt in den arteriellen Kreislauf leiten
  • Langlebige Aufenthalte in großer Höhe, wo der Sauerstoffpartialdruck geringer ist.

Typ 2: Hyperkapnische respiratorische Insuffizienz

Hyperkapnische respiratorische Insuffizienz, auch genannt respiratorische Globalinsuffizienz, ist durch einen Anstieg des Kohlendioxidgehalts (CO2) im arteriellen Blut gekennzeichnet. Dies geschieht in der Regel, wenn die Lungen nicht ausreichend belüften, weil die Atemmuskulatur zu schwach ist oder die Nervenzellen keinen Impuls an die Atemmuskulatur sendet, um das CO2 aus dem Körper zu entfernen. Zu den Ursachen gehören:

  • COPD im fortgeschrittenen Stadium
  • Schwächung der Atemmuskulatur durch Krankheiten wie die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) oder Muskeldystrophie
  • Störungen im Atemzentrum des Gehirns, zum Beispiel durch eine Hirnverletzung oder durch den Missbrauch beruhigender Substanzen
  • Erkrankungen der Atemwege, die eine erhöhte Arbeit der Atmung erfordern, wie Asthma oder chronische Bronchitis
  • Strukturelle Anomalien wie Skoliose, die die Ausdehnung der Lunge einschränken.

Therapien bei respiratorischer Insuffizienz

Die Behandlung respiratorischer Insuffizienz richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und ob es sich um eine akute oder chronische Form handelt. In der akuten Phase steht oft die Stabilisierung der Vitalfunktionen im Vordergrund, während bei chronischer Ateminsuffizienz die langfristige Verbesserung der Lebensqualität und die Vermeidung von Komplikationen zentral sind. Dazu gehört:

Sauerstofftherapie

Die Sauerstofftherapie ist eine grundlegende Behandlungsmethode bei der hypoxämischen respiratorischen Insuffizienz. Sie dient dazu, den Sauerstoffgehalt im arteriellen Blut zu steigern und somit eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Sauerstoff sicherzustellen.

Der Sauerstoff wird je nach Bedarf und Zielsetzung entweder über eine Nasenbrille oder eine Sauerstoffmaske verabreicht. Die Flussrate des Sauerstoffs und Anwendungsdauer werden individuell festgelegt, um Komplikationen zu vermeiden und eine optimale Wirkung zu erzielen

Nicht-invasive Beatmung

Bei der nicht invasiven Beatmung findet die Beatmung über eine Maske statt. Zudem findet die Beatmung, nur für eine bestimme Anzahl an Stunden pro Tag statt.

Invasive Beatmung

Die invasive Beatmung erfolgt langfristig über einen künstlichen Zugang zur Luftröhre (Tracheostoma). In der Regel werden die Patienten 24h am Tag beatmet, sie sind zwingend auf das Beatmungsgerät angewiesen und benötigen deswegen eine intensivmedizinische Betreuung durch spezialisiertes Pflegepersonal.  Diese Form der Beatmung wird bei schweren Formen der hyperkapnischen respiratorischen Insuffizienz, auch genannt ventilatorische Insuffizienz,  eingesetzt.

Aufgrund des invasiven Charakters bestehen Risiken wie Infektionen oder Verletzungen des Atemweges, weshalb regelmäßige Überprüfungen der Beatmung und sorgfältige Hygienemaßnahmen erforderlich sind.

In welchen Fällen sind Patient*innen auf Intensivpflege angewiesen?

In bestimmten kritischen Gesundheitssituationen ist es unerlässlich, dass Erkrankte in einer Intensivpflegeeinrichtung behandelt werden. Die Wahl der angemessenen Therapie, sei es durch invasive oder nicht-invasive Beatmung oder dauerhafte Betreuung, hängt stark vom Alter und der allgemeinen Gesundheit der Betroffenen ab.

Häufig sind Angehörige nicht in der Lage, die erforderliche kontinuierliche Unterstützung im eigenen Haushalt zu leisten. Insbesondere bei Erkrankten, die auf eine nachhaltige invasive Beatmung angewiesen sind, ist die Betreuung durch geschulte Pflegekräfte unverzichtbar. 

Welche Möglichkeiten zur Betreuung bietet VitalAire?

Als Therapiepartner verstehen wir die Bedürfnisse unserer Patienten und wollen die besten Ergebnisse für Sie erzielen durch eine optimale Therapiebegleitung zu Hause. Dadurch können wir unsere vielfältigen Leistungen optimal auf die individuellen Bedürfnisse unserer Patient*innen abstimmen.

Wir bieten dabei umfassende Betreuung für Patient*innen in der außerklinischen Beatmung und Sauerstoff-Langzeittherapie:

Außerklinische Beatmung

  • Individuelle Betreuung: Unser erfahrenes Personal betreut Patient*innen sowohl zu Hause als auch in den Intensivpflege-Wohngemeinschaften von IC Home 24 by VitalAire
  • 24/7-Service: Ein Notdienst ist rund um die Uhr verfügbar, um bei technischen Problemen oder Fragen zu helfen​.
  • Technischer Service: Wartung, Kontrolle und Anpassung der Geräte erfolgen durch geschulte Fachleute.

Sauerstoff-Langzeittherapie

  • Mobile und stationäre Versorgung: Wir stellen sowohl mobile als auch stationäre Sauerstoffkonzentratoren, die kontinuierlich Sauerstoff aus der Umgebungsluft gewinnen und Flüssigsauerstofflösungen, die Sauerstoff in flüssiger Form speichern und somit mobil verwendet werden können, für die  Sauerstoff-Langzeitherapie zur Verfügung, um die Mobilität und Lebensqualität der Betroffenen zu gewährleisten​.
  • Komplette Betreuung: Von der Lieferung und Einrichtung der Geräte bis zur technischen Wartung und regelmäßigen Nachfüllungen von Flüssigsauerstoff steht das Team den Patient*innen zur Seite​.
  • Reiseservice: Die Sauerstoffversorgung wird auch im europäischen Ausland sichergestellt​.

*Hinweis: Der Artikel stellt keinen medizinischen Rat dar und dient ausschließlich zur neutralen Information von Interessierten. Bei Verdacht auf eine Erkrankung oder bei Fragen wende dich bitte an medizinisches Fachpersonal.*